Artikel

Piratenpads down! Was war los?

Piratenpads sind ja mittlerweile ein gefragtes Werkzeug bei vielen Menschen, nicht nur bei den Piraten selbst. Andere Organisationen, Vereine und sogar Parteien nutzen die Dienste der Piratenpartei.

Ein sogenanntes Pad ist eine im WWW nutzbare Software, in der gemeinsam Texte bearbeitet werden können. Das besondere dabei ist, dass viele Beteiligte gleichzeitig an einem Dokument arbeiten können. Es müssen weder lokale Kopien gespeichert, noch Daten per Email ausgetauscht werden.

Auch wir PIRATEN in Thüringen nutzen diese Piratenpads intensiv für unsere tägliche Arbeit. Protokolle, Pressemeldungen, Organisatorisches – fast alles wird gemeinsam in den Pads bearbeitet.

Jedes dieser Pads hat eine eigene Internet-Verknüpfung und jeder, der diese Adresse kennt, kann von überall auf das Pad zugreifen. Darüber hinaus gibt es aber auch geschütze Bereiche, die nur für registrierte oder eingeladene Nutzer zugänglich sind.

Gestern gab es überraschend im Tagesspiegel eine Meldung, dass in einem dieser Pads Links zu illegalen Inhalten stünden.

In einer ersten Aktion, und um einer eventuellen Verbreitung illegaler Materialien vorzubeugen, beschlossen Mitglieder des Bundesvorstandes kurzfristig, den Server zunächst abzuschalten und bei der Polizei eine Anzeige gegen Unbekannt zu stellen.

Dann wurde intensiver nachgeforscht und dabei festgestellt, dass die Sachlage nicht ganz so eindeutig war, wie man durch die Meldung im Tagesspiegel zunächst annehmen musste.

So gibt es zwischenzeitlich Informationen, dass es Aktivisten von Anonymous waren, die das Pad im Rahmen der Aktion „OP Innocence“ nutzten. Konkret ging es in dem Pad um die Vorbereitung einer Aktion gegen Server aus dem Umfeld kinderpornographischer Seiten.

Inzwischen, also keine 24 Stunden später, ist der Server mit den rund 100.000 Pads wieder online, die Arbeit der unzähligen Nutzer der Software kann weitergehen.

Bekennerschreiben von  ANONYMUS: http://pastebin.com/iQwZABD2