Piratengedanken Thüringen

Der Thüringer Eisenbahnwahnsinn

Die Aktion “Piratengedanken” ermöglicht es jedem Pirat seine Gedanken zu einem Thema seiner Wahl zu veröffentlichen. Diese Ausführungen sind keine Aussagen der Piratenpartei oder der PIRATEN Thüringen. Es handelt sich lediglich um Einzelmeinungen von Mitgliedern. **********************************************

Im Bereich Fernverkehr hat sich in den letzten Tagen einiges getan [1]. So hat sich die Landesregierung entschieden, die seltenen aus dem Ruhrgebiet kommenden Fernverkehrsverbindungen nach Gera umzuverlegen.
Für diese Verlegung von Leipzig nach Gera zahlt das Land Thüringen der Deutschen Bahn AG 1,75 Mio. Euro. Im Gegenzug werden zwei Intercitys täglich ab Gera bis Nordrhein-Westfalen fahren. Hierbei sollen die Fernzüge den Takt der Regionalexpresszüge ersetzen. Da eine Oberleitung bis Weimar fehlt, zieht bis Erfurt eine Diesellok die Wagen der neu angeschafften Doppelstock-Intercitys.

Der Freistaat Thüringen versucht mit 1,75 Mio Euro ein desaströses Fernverkehrskonzept für Thüringen wieder gerade zu biegen. Dafür soll die jetzt schon bestehende Verbindung umverlagert und subventioniert werden, mit der Folge, dass regionale Verbindungen eingespart werden.

Die Landesregierung sollte aufhören die Menschen für dumm zu verkaufen. Hier wird mit Geldern des Steuerzahlers um sich geworfen, anstatt eine zukunftsfähige Lösung für den Fern- und Nahverkehr zu finden. Mit einer schnellen Elektrifizierung der Strecke über Gera hinaus und einem damit verbundenen Gesamtkonzept mit Taktverkehr in Richtung Nordrhein-Westfalen und Sachsen könnte ein Mehrwert im Thüringer Schienenverkehr geschaffen werden.

Außerdem muss den Bürgern erklärt werden, dass die neue ICE-Strecke Nürnberg – Erfurt – Leipzig auch viele Nachteile mit sich bringt. Ein halbherziges Regionalexpress-Konzept kann keine adäquate Lösung für fehlenden Fernverkehr z.B. in Weimar, Jena oder Gera sein.

Es muss mit den Menschen vor Ort und nicht über sie hinweg geredet werden, das muss auch endlich die altbackene große Koalition in Thüringen begreifen.

Florian Böhm