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Fracking – wir sind auch nach der Wahl noch dagegen!

Wahlwerbespot Edition „Anti-Fracking“

https://www.youtube.com/watch?v=GKBkb1Xa3BM

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Fracking – wir sind auch nach der Wahl noch dagegen!

fracking

Hydraulic Fracturing – kurz Fracking – ist eine Methode, mit der aus unseren Böden auch noch die letzten Reste an Erdgas und Erdöl heraus gequetscht werden sollen.

Beim Fracking wird natürliches Gestein durch hohen hydraulischen Druck mit künstlichen Rissen versetzt, um es für eine Öl- oder Gasförderung durchlässig zu machen.

Dafür wird ein Fracfluid, bestehend aus einem Gemisch aus Wasser, hochfeinem Quarzsand und zum Teil hochgiftiger und wassergefährdender Chemikalien, in das Erdreich gepresst. Durch den hohen Druck von über 1.000 bar werden die Gesteinsschichten aufgesprengt. Der im Fracfluid enthaltende Feinsand dient dazu, die künstlich erzeugten Risse im Gestein offen zu halten.

Diese Methode ist umstritten und birgt so viele Risiken, dass sich die Piratenpartei, nach Abwägung aller Kriterien dafür einsetzt, ein Fracking-Verbot in Deutschland zu erreichen.

Nach allem, was bisher über die Risiken der Fracking-Methode bekannt ist, geht unser Gedankengang aber noch über das Verfahren an sich hinaus: Wir verstehen es als wichtigen Teil der Generationengerechtigkeit, mit Ressourcen nachhaltig umzugehen, um so eine lebenswerte Umwelt zu erhalten. Aus diesem Grund dürfen wir die künftigen Gefahren, die diese Ausbeutungs-Methode erzeugt, nicht außer Acht lassen.

 

Fracking verbraucht Wasser!

Viel Wasser. Sauberes Trinkwasser. Die Rezepturen der Firmen können nur dann gelingen, wenn Wasser mit einem gewissem Qualitätsstandard eingesetzt wird. Das bedeutet, dass viele Millionen Liter Trinkwasser irgendwo entnommen werden müssen!

 

Grundwasserkörper transportieren Schadstoffe über viele Kilometer

Schon ab den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts wurden Untersuchungen angestellt, welche sich mit dem Problem beschäftigten. Sie verdeutlichen, dass Verunreinigungen innerhalb der Wasseradern über viele Kilometer transportiert werden.

Durch die unterschiedlichen angebohrten Grundwasserhorizonte und deren Verbindungen zeigte sich, dass Wasservorkommen unterschiedlicher chemischer Zusammensetzung trotz zahlreicher Störungen und Verwerfungen aus bis zu 30 km Entfernung wieder zutage gefördert werden.

Es ist also nur eine Frage der Zeit, wann sich zum Teil hochgiftigen Chemikalien, die beim Fracking in die Erde gepresst werden, in unseren Brunnen und Quellen, im Trinkwasser und in Oberflächengewässern wiederfinden.

 

Für ein Verbot von Fracking

Die Achtung des Lebens jeglicher Art ist ein Grundprinzip der PIRATEN. Wir setzen uns für einen schonenden Umgang mit der Umwelt und den Erhalt der Natur ein.

Dabei sind wir uns bewusst, dass dies oftmals im Gegensatz zu wirtschaftlichen Interessen steht. So gilt es, einen angemessenen Ausgleich zwischen dem ökonomischen Interesse und dem ökologischen Anspruch zu schaffen – wobei letzterer im Zweifelsfall den Ausschlag geben sollte.
Bei der Anwendung von Fracking ist das nicht gegeben.
Derartige Verfahren bergen nicht nur ein erhebliches Umweltrisiko und widersprechen der beschlossenen Energiewende, sie werden dem ökologischen Anspruch für Mensch, Tier und Umwelt nicht gerecht. Deshalb setzen sich die Piraten für ein Verbot von Fracking ein.

Wir Menschen sollten uns unserer Verantwortung für diesen Planeten und nachfolgende Generationen bewusst sein! Es darf nicht mehr weiter um Gewinnmaximierung durch höhere Ausbeuten oder Mehrverbrauch gehen. Wir brauchen Konzepte zum Überleben, und das nicht nur für einige wenige Wohlsituierte.

 

Auszug aus unserem Wahlprogramm

Die PIRATEN Thüringen lehnen Hydraulic Fracturing, auch Fracking genannt, als Methode zum Abbau von fossilen Brennstoffen ab. Durch die Anwendung dieser Verfahren werden zahlreiche, zum Teil hochtoxische und karzinogene Stoffe in den Untergrund eingebracht, deren Ausbreitung und Auswirkungen auf Mensch und Umwelt bisher kaum abzuschätzen sind. Die konsequente Vermeidung von gesundheitsgefährdenden Verunreinigungen in Boden und Grundwasser stellt eine wesentliche Voraussetzung dar, um unkontrollierbare Risiken für uns und nachfolgende Generationen auszuschließen. Daher setzen wir uns in Thüringen, aber auch auf Bundes- und EU-Ebene, für ein Verbot von Fracking-Verfahren ein. Um den benötigten Energiebedarf zu decken, setzen wir statt dessen auf Effizienzsteigerung bei herkömmlichen Energieerzeugungsverfahren, Suffizienz bei der Energienutzung und eine Umstellung auf generative Energien. Fluktuationen bei Energieproduktion und -nutzung sollten durch moderne Verteilungs- und Speichertechniken ausgeglichen werden. Die Genehmigung und der Einsatz industrieller Verfahren zum Abbau von Rohstoffen müssen über das bisherige Bergrecht hinaus ebenso umwelt- und wasserrechtlichen Prüfungen unterzogen werden. Untersuchungen auf Naturverträglichkeit, Nachhaltigkeit, toxikologische Unbedenklichkeit und weitere gesundheitliche Auswirkungen sollten selbstverständlich sein. Derzeit angestrebte bzw. bereits abgeschlossene Verträge und erteilte Konzessionen für die Anwendung von Fracking-Verfahren sind vollständig offen zu legen und die Bürger der betroffenen Kommunen in einem transparenten und partizipativen Prozess zu informieren und einzubeziehen.