Alle Parteien im Landtagswahlkampf touren derzeit mit ihren Trucks, PKWs oder sonstigen motorisierten Gefährten durch Thüringen herum. Die Piraten machen das anders.
Nicht nur um die Umwelt zu schonen, sondern um Thüringen hautnah zu erleben. Wir waren auf unserer Roadtour am 3. und 4. September 2014 mit öffentlichen Verkehrsmittel an den südlichen Rand von Thüringen, also an die bayrische Grenze, gefahren.
ÖPNV
Bei herbstlichem Wetter starteten wir gegen 9 Uhr am Erfurter Hauptbahnhof mit unser abenteuerlichen Roadtour, die uns bis an die südliche Grenze von Thüringen bringen sollte. Doch zuallererst galt es, durch den Ticket-Dschungel der Verkehrsverbünde und Streckenanbieter durchzusteigen. Nachdem wir ein Thüringen-Ticket erwerben konnten, starteten wir mit einem Regional-Express (nicht barrierefrei) in Richtung Grimmenthal. Dort hatten wir erst nach einer ganzen Stunde Wartezeit Anschluss in Richtung Hildburghausen mit der Süd-Thüringen-Bahn (die auch im Thüringen-Ticket enthalten ist). In Hildburghausen hatten wir wieder eine ganze Stunde zu warten, bis wir in den Bus nach Käßlitz einsteigen konnten. Hier stießen wir das erste Mal auf die Grenzen des Thüringen-Tickets, denn das Verkehrsunternehmen des WerraBus (Inhaber Veolia Verkehr GmbH) hat sich diesem nicht angeschlossen, so dass hier extra gezahlt werden muss. Außerdem standen bei der Abfahrt zwei Busse am Busbahnhof bereit mit der gleichen Nummer und ähnlichen Zielen. Nur durch das Erfragen konnten wir wirklich sicherstellen, an den richtigen Ort zu gelangen. Nach einer Stunde Fahrt, teilweise fast alleine und teils mit Schulkindern, waren wir endlich angekommen. Das heisst, dass wir am Ende für eine Netto-Fahrzeit von 2,5 Stunden aber 4,5 Stunden unterwegs waren. Dies ist auch der maßgebliche Grund, warum es uns nicht möglich war, am selben Tag wieder per ÖPNV nach Hause zu reisen.
Die Rückfahrt begann wieder mit einer einsamen Busfahrt, wie schon auf dem Hinweg ohne die Möglichkeit, unser Thüringen-Ticket hier geltend zu machen. Aber wir hatten die Möglichkeit, an einer Fahrgastbefragung teilzunehmen und werteten vielleicht so durch unsere Anwesenheit diesen Streckenbetrieb auf. (Hoffen wir zumindest!) Die Zugfahrt begann gleich mit einem Irrtum, der viel Wartezeit hätte bedeuten können. So stiegen wir nach der Einfahrt der Süd-Thüringen-Bahn in den zweiten Zugteil der Bahn ein. Nur durch einen Hinweis des auch dort einsteigenden Lokführers, dass dieser Teil nicht nach Grimmenthal fährt, sondern eine halbe Stunde später nach Eisenach, konnten wir noch schnell in den vorderen Zugteil eilen. Eine Ansage auf dem Bahnhof oder eine Anzeige an der Tafel hat es nicht gegeben. Danach gab es aber keine weiteren Störungen mehr.
Zusammenfassend ist der ÖPNV in Richtung Südthüringen enorm ausbaufähig, vor allem was die Abstimmung der einzelnen Verkehrsbetreiber betrifft. Außerdem ist es meiner Meinung nach wichtig, die Attraktivität dieser sehr schönen Gegend auch dadurch zu erhöhen, dass Angebot-Tickets wie das Thüringen-Ticket diesen Bereich ebenso umfassen. Schließlich wäre es wünschenswert, die Ansagen und Anzeigen viel deutlicher und klarer für Zug-/Bahn-/Bus-Abfahrten zu machen.
Netzanbindung
Während der Roadtour im Süden von Thüringen fiel uns besonders die schwache bis nichtvorhandene Netzanbindung auf. So gab es Gebiete, in denen ein Netzempfang über das mobile Telefon nicht möglich war. Selbst in unserer Pension in Heldburg hatten wir keinerlei Netzempfang.
Wenn wir andauernd über den Breitbandausbau in Thüringen reden, müssen wir hier erstmal über die grundsätzliche Anbindung an das Funknetz sprechen. Gerade unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten und der Tourismusförderung muss an dieser Stelle in die Infrastruktur investiert werden.
Tourismus
In unserer Übernachtungspension in Heldburg (direkt unterhalb der Veste Heldburg) erzählte uns der Betreiber, dass in dem Ort vor nicht allzu langer Zeit noch neun Gasthäuser geöffnet hatten. Jetzt sind es zusammengerechnet noch 1,5 in der Zahl. Dabei ist dies ein wirklich attraktive Gegend, die zum Wandern geradezu einlädt.
Hier muss wohl an vielen Stellen (Infrastruktur, Verkehr, Tourismusförderung) gearbeitet werden, um abseits des Thüringer Rennsteigs für die Attraktivität zu werben. Kommt einfach mal hier runter, es lohnt sich wirklich!
Diese Website benutzt Cookies. Wenn du die Website weiter nutzt, gehen wir von deinem Einverständnis aus.OK
Alle Parteien im Landtagswahlkampf touren derzeit mit ihren Trucks, PKWs oder sonstigen motorisierten Gefährten durch Thüringen herum. Die Piraten machen das anders.
Nicht nur um die Umwelt zu schonen, sondern um Thüringen hautnah zu erleben. Wir waren auf unserer Roadtour am 3. und 4. September 2014 mit öffentlichen Verkehrsmittel an den südlichen Rand von Thüringen, also an die bayrische Grenze, gefahren.
ÖPNV
Bei herbstlichem Wetter starteten wir gegen 9 Uhr am Erfurter Hauptbahnhof mit unser abenteuerlichen Roadtour, die uns bis an die südliche Grenze von Thüringen bringen sollte. Doch zuallererst galt es, durch den Ticket-Dschungel der Verkehrsverbünde und Streckenanbieter durchzusteigen. Nachdem wir ein Thüringen-Ticket erwerben konnten, starteten wir mit einem Regional-Express (nicht barrierefrei) in Richtung Grimmenthal. Dort hatten wir erst nach einer ganzen Stunde Wartezeit Anschluss in Richtung Hildburghausen mit der Süd-Thüringen-Bahn (die auch im Thüringen-Ticket enthalten ist). In Hildburghausen hatten wir wieder eine ganze Stunde zu warten, bis wir in den Bus nach Käßlitz einsteigen konnten. Hier stießen wir das erste Mal auf die Grenzen des Thüringen-Tickets, denn das Verkehrsunternehmen des WerraBus (Inhaber Veolia Verkehr GmbH) hat sich diesem nicht angeschlossen, so dass hier extra gezahlt werden muss. Außerdem standen bei der Abfahrt zwei Busse am Busbahnhof bereit mit der gleichen Nummer und ähnlichen Zielen. Nur durch das Erfragen konnten wir wirklich sicherstellen, an den richtigen Ort zu gelangen. Nach einer Stunde Fahrt, teilweise fast alleine und teils mit Schulkindern, waren wir endlich angekommen. Das heisst, dass wir am Ende für eine Netto-Fahrzeit von 2,5 Stunden aber 4,5 Stunden unterwegs waren. Dies ist auch der maßgebliche Grund, warum es uns nicht möglich war, am selben Tag wieder per ÖPNV nach Hause zu reisen.
Die Rückfahrt begann wieder mit einer einsamen Busfahrt, wie schon auf dem Hinweg ohne die Möglichkeit, unser Thüringen-Ticket hier geltend zu machen. Aber wir hatten die Möglichkeit, an einer Fahrgastbefragung teilzunehmen und werteten vielleicht so durch unsere Anwesenheit diesen Streckenbetrieb auf. (Hoffen wir zumindest!) Die Zugfahrt begann gleich mit einem Irrtum, der viel Wartezeit hätte bedeuten können. So stiegen wir nach der Einfahrt der Süd-Thüringen-Bahn in den zweiten Zugteil der Bahn ein. Nur durch einen Hinweis des auch dort einsteigenden Lokführers, dass dieser Teil nicht nach Grimmenthal fährt, sondern eine halbe Stunde später nach Eisenach, konnten wir noch schnell in den vorderen Zugteil eilen. Eine Ansage auf dem Bahnhof oder eine Anzeige an der Tafel hat es nicht gegeben. Danach gab es aber keine weiteren Störungen mehr.
Zusammenfassend ist der ÖPNV in Richtung Südthüringen enorm ausbaufähig, vor allem was die Abstimmung der einzelnen Verkehrsbetreiber betrifft. Außerdem ist es meiner Meinung nach wichtig, die Attraktivität dieser sehr schönen Gegend auch dadurch zu erhöhen, dass Angebot-Tickets wie das Thüringen-Ticket diesen Bereich ebenso umfassen. Schließlich wäre es wünschenswert, die Ansagen und Anzeigen viel deutlicher und klarer für Zug-/Bahn-/Bus-Abfahrten zu machen.
Netzanbindung
Während der Roadtour im Süden von Thüringen fiel uns besonders die schwache bis nichtvorhandene Netzanbindung auf. So gab es Gebiete, in denen ein Netzempfang über das mobile Telefon nicht möglich war. Selbst in unserer Pension in Heldburg hatten wir keinerlei Netzempfang.
Wenn wir andauernd über den Breitbandausbau in Thüringen reden, müssen wir hier erstmal über die grundsätzliche Anbindung an das Funknetz sprechen. Gerade unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten und der Tourismusförderung muss an dieser Stelle in die Infrastruktur investiert werden.
Tourismus
In unserer Übernachtungspension in Heldburg (direkt unterhalb der Veste Heldburg) erzählte uns der Betreiber, dass in dem Ort vor nicht allzu langer Zeit noch neun Gasthäuser geöffnet hatten. Jetzt sind es zusammengerechnet noch 1,5 in der Zahl. Dabei ist dies ein wirklich attraktive Gegend, die zum Wandern geradezu einlädt.
Hier muss wohl an vielen Stellen (Infrastruktur, Verkehr, Tourismusförderung) gearbeitet werden, um abseits des Thüringer Rennsteigs für die Attraktivität zu werben. Kommt einfach mal hier runter, es lohnt sich wirklich!