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Thüringen spart sich die Bildung Teil 3: Schulen

An einigen Erfurter Schulen sind erste Informationen zum Budget für das neue Schuljahr bekannt geworden. Steigenden Schülerzahlen stehen Haushaltskürzungen von bis zu einem Drittel gegenüber. Bisher gibt es dafür keine bekannten Gründe. Das Geld kommt vom Schulträger, hier der Stadt Erfurt, und ist für die Ausgaben der Schule vorgesehen. Das sind alle Ausgaben von den eigentlichen Unterrichtsmitteln, über notwendige Reinigungsmittel für die Schule bis hin zu Fahrscheinen für die Schüler.

 

Die Schulen werden damit letztendlich vor die Wahl gestellt: „Kreide oder Toilettenpapier“.
Doch so einfach ist es nicht. Auf gewisse Dinge kann nicht verzichtet werden, und so wird in der Praxis immer das als erstes eingespart, was vordergründig entbehrlich ist. Hierzu gehört alles, was man als „Lernen am anderen Ort“ bezeichnet. Gefährdet sind daher Veranstaltungen wie Praxisunterricht, Praktika und Schwimmunterricht, denn sie verursachen durch die Fahrtkosten hohe Ausgaben für die Schulen.
Peter Städter, Lehrer in Erfurt und stellvertretender Vorsitzender der PIRATEN Thüringen: »Es ist damit zu rechnen, dass besonders an dieser Stelle gespart wird und die Forderungen nach einem erlebnisorientierten und praxisnahen Unterricht den klammen Kassen geopfert werden.«

Bernd Schreiner, Vorsitzender der PIRATEN Thüringen: »Gerade derartige Veranstaltungen steigern das Interesse an Schule bei den Kindern. Wenn diese jetzt auch noch aufgrund der Mittelkürzungen ausfallen oder reduziert werden, sinkt die Freude am Lernen und die Motivation der Schüler weiter drastisch.«
Zudem steigen in Thüringen Kostenbeiträge wie „Werkengeld“, „Kunstgeld“ und „Kopiergeld“, die von den Eltern getragen werden, von Jahr zu Jahr. Nur so können die Schulen weiterhin die notwendigen Verbrauchsmittel für den Unterricht beschaffen. Von „Lehrmittelfreiheit“ ist hier schon lange nicht mehr die Rede.
Auf der anderen Seite stehen die Lehrer, die nun Geld eintreiben, ihren Unterricht nach Kassenlage planen und den Mangel mit überbordender Bürokratie verwalten müssen.
Alles Zeit, die sicherlich besser in die Qualität des Unterrichts investiert wäre.