Kandidatenblog Kommentar Piratengedanken

#Dieselgate – die x-te

Tobias M. Eckrich

Ich mag es fast nicht mehr hören, wie vermutlich viele andere auch, dennoch werde ich hier und jetzt wieder darüber schreiben. Die Wellen schlagen nach dem Dieselgipfel gestern hoch. Ja es ist taktisch klug von Frau Merkel nicht anwesend zu sein, aber schlecht für das Land das am Tropf der Automobilindustrie hängt, –oder es glaubt zu tun.
Was mich wirklich empört ist aber das penetrante und auch etwas dümmliche Diskussion, ob nun ein Softwareupdate als Maßnahme reicht oder es eben eine hardwaremässige Lösung erfordert. Da schreien Umweltverbände und Grüne, dass es mindestens eine teuere Hardwarenachrüstung benötigt und nicht nur billiges Softwareupdate! Die Gegenseite schweigt, kommuniziert ausser den Fakten, dass sie 25-30% weniger Schadstoffausstoss anstreben, nicht laut.

Bitte, überlasst den Ingenieuren das Technische und sagt ihnen genau was ihr wollt. Sagt ihnen, um wieviel die Stickoxidemmissionen und das Kohlendioxid reduziert werden soll und gebt ihnen die Freiheit dies zu tun! Sie tun das per Software oder auch notfalls per Hardware.

Ein modernes Fahrzeug ist ein Computer mit vier Rädern. Die Ingenieure machen euch da alles, wenn ihr es nur wollt!

Sie machen euch aus dem 3.0l Diesel SUV ein zahmes Tierchen, das nur noch 80 km/h Spitze läuft, sparsam ohne viel Abgaswolken beschleunigt und auf Wunsch dabei sogar mit den Blinkern Morsecodes ausgibt. Sie programmieren euch das alles, nur ihr müsst es wollen!

Und da hängt das Ding, denn ihr wollt es nicht!

Ihr wollt einen weit über 2 Tonnen schweren SUV mit 3 Liter Dieselrußgenerator, der am besten in Millisekunden auf 100 km/h beschleunigt, und richtig viel Fahrspass macht!

Und das scheitert so oder anders, egal ob mit Software – oder Hardwareupdate!

Bernd Schreiner