Am Erfurter Hauptbahnhof gibt es drei Aufzüge von verschiedenen Herstellern, die zu unterschiedlichen Bahnsteigen führen. Aktuell werden zwei der drei Aufzüge aufgrund von vielen Ausfällen saniert. Da es keine Ersatzteile gibt, müssen diese komplett ausgebaut und dann neu angefertigt werden. Laut DB dauert dieser Prozess 3 bis 4 Monate pro Aufzug. Menschen mit körperlicher Behinderung, besonders Rollstuhlfahrern, wird dadurch die Möglichkeit genommen, mit Regionalzügen Ausflüge in den Thüringer Raum zu unternehmen, da bestimmte Gleise nicht mehr erreichbar sind. Bei ICE-Fernfahrten gibt es die Möglichkeit, auf einen funktionierenden Bahnsteig auszuweichen.
Die als „Notbehelf“ angeschaffte Treppenraupe erweist sich ebenfalls als schlechte Alternative: Erstens ist sie wegen einer Gewichtsbegrenzung nicht für Elektrorollstühle geeignet, und zweitens muss die Spurbreite eines Aktivrollstuhles vorn und hinten identisch sein.
Bei einer Testperson war das nicht der Fall; sie musste in einen DB-Rollstuhl umsteigen. Das schafft nicht jeder Mensch mit Behinderung. Im Normalfall hieße das: Reiseabbruch. Wer nichts Böses ahnend mit dem Rollstuhl in Erfurt ankommt, muss die Zeit bis zur Rückreise auf dem Bahnsteig verbringen.
Rollstuhlfahrer Markus Walloschek (Stellvertretender Vorsitzender KV Erfurt) sagt dazu: „Ich höre nun schon wieder viele Menschen sagen: ‚Ja, dann geht´s halt mal ein paar Monate nicht …‘ Aber mit Inklusion hat das nichts zu tun. Es ist ein klarer Verstoß gegen die UN-Behindertenrechtskonvention! Man könnte auch die provokante Gegenfrage stellen: Was wäre, wenn der Erfurter Hauptbahnhof für alle Reisenden ohne Behinderung 7 Monate gesperrt würde und nur Rollstuhlfahrer reisen dürften?“
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Am Erfurter Hauptbahnhof gibt es drei Aufzüge von verschiedenen Herstellern, die zu unterschiedlichen Bahnsteigen führen. Aktuell werden zwei der drei Aufzüge aufgrund von vielen Ausfällen saniert. Da es keine Ersatzteile gibt, müssen diese komplett ausgebaut und dann neu angefertigt werden. Laut DB dauert dieser Prozess 3 bis 4 Monate pro Aufzug. Menschen mit körperlicher Behinderung, besonders Rollstuhlfahrern, wird dadurch die Möglichkeit genommen, mit Regionalzügen Ausflüge in den Thüringer Raum zu unternehmen, da bestimmte Gleise nicht mehr erreichbar sind. Bei ICE-Fernfahrten gibt es die Möglichkeit, auf einen funktionierenden Bahnsteig auszuweichen.
Die als „Notbehelf“ angeschaffte Treppenraupe erweist sich ebenfalls als schlechte Alternative:
Erstens ist sie wegen einer Gewichtsbegrenzung nicht für Elektrorollstühle geeignet, und zweitens muss die Spurbreite eines Aktivrollstuhles vorn und hinten identisch sein.
Bei einer Testperson war das nicht der Fall; sie musste in einen DB-Rollstuhl umsteigen. Das schafft nicht jeder Mensch mit Behinderung. Im Normalfall hieße das: Reiseabbruch. Wer nichts Böses ahnend mit dem Rollstuhl in Erfurt ankommt, muss die Zeit bis zur Rückreise auf dem Bahnsteig verbringen.
Rollstuhlfahrer Markus Walloschek (Stellvertretender Vorsitzender KV Erfurt) sagt dazu: „Ich höre nun schon wieder viele Menschen sagen: ‚Ja, dann geht´s halt mal ein paar Monate nicht …‘ Aber mit Inklusion hat das nichts zu tun. Es ist ein klarer Verstoß gegen die UN-Behindertenrechtskonvention! Man könnte auch die provokante Gegenfrage stellen: Was wäre, wenn der Erfurter Hauptbahnhof für alle Reisenden ohne Behinderung 7 Monate gesperrt würde und nur Rollstuhlfahrer reisen dürften?“