Artikel

Ideologie- und lobbyfreie Energiepolitik!

SolarenergieWir alle zahlen mit jeder Kilowattstunde Strombezug einen kleinen Anteil an den Milliarden von Euro, welche zum Teil auch für die Förderung der Solarbranche aufgewendet werden.
Auf vielen Dächern Thüringens sind kleine Solaranlagen montiert und die Eigentümer, oft Familien und Gewerbetreibende, Landwirte und auch Gemeinden bekommen ein Stück von dem Kuchen der Solarförderung für den erzeugten Strom.
Nun wird die Einspeisevergütung für diese dezentralen Anlagen erneut
drastisch gekürzt [1]. Das belastet nicht nur den Bau und Betrieb von weiteren Solaranlagen, sondern gefährdet auch Arbeitsplätze bei den Herstellern und Monteuren der Anlagen. In Thüringen sind davon besonders viele Arbeitsplätze betroffen und auch die Hersteller haben bereits mehrfach auf diese Gefahr hingewiesen.
Wenn man genauer hinsieht, weshalb die Bundesregierung dies tut, kann man leicht vermuten, dass es um die Verfestigung der Quasi-Monopolstellung der vier grossen Energieerzeuger in Deutschland geht, denn die Kürzung der Einspeisevergütung trifft in erster Linie dezentrale Anlagen, die nicht zu den Stromkonzernen gehören.
Dazu passt auch das Projekt der geplanten Starkstromtrasse durch den Thüringer Wald.
Diese neue Leitung soll den Transport des Stromes aus zentralen Grosskraftwerken, wie dem Kernkraftwerk bei Schweinfurt, sicherstellen. Eine Zwischenspeicherung der über den tatsächlichen Bedarf heraus erzeugten Energie erfolgt unter anderem im Pumpspeicherwerk Goldisthal im Thüringer Schiefergebirge.
Der Bau der Trassen verursacht immense Kosten und Schäden an der heimischen Flora und Fauna. Der Eingriff inunsere Natur ließe sich mit dem Einsatz von fortschrittlichen Technologien vermeiden.
Die PIRATEN Thüringen sprechen sich grundsätzlich für einen effizienten und effektiven Umgang mit den Ressourcen unserer Erde aus. Dazu gehört auch eine Umstellung auf erneuerbare und dezentrale Stromerzeugung.
Um einen Systemkonflikt aufgrund der Inkompatibilität mit grossen zentralen Kraftwerken zu vermeiden, fordern wir als ersten Schritt die schnellstmögliche Stilllegung von Kernkraftwerken und die Förderung generativer[2]Energieerzeugungsarten.
Die dafür notwendigen feinmaschigen Netzwerke sind darüber hinaus ausfallsicherer, wie das Internet mit seinen verteilten Strukturen beweist und das Projekt „Kombikraftwerk“[3] zeigt exemplarisch, dass dies auch im Stromnetz klappt.
Da das Leitungsnetz ein grundlegendes Element einer modernen Energieversorgung ist, fordern die PIRATEN Thüringen die Verstaatlichung der Stromnetze. Der Betrieb und Unterhalt kann mittels Ausschreibung an Unternehmen vergeben werden. Nur so ist eine öffentlich kontrollierbare, transparente Aufsicht und ein gleichberechtigter Zugang zu dem Netz möglich. Zusätzlich lässt sich durch diese Maßnahme jegliche Wettbewerbsverzerrung durch die Beeinflussung der Infrastruktur aufgrund privatwirtschaftlicher Interessen verringern.
Eine Grundlage für diese Bestrebungen ist zudem die Forschungsförderung für generative Energien, auch an denHochtechnologiestandorten in Thüringen, Jena und Ilmenau.
Ein nachhaltiger Umgang mit den Ressourcen unseres Heimatplaneten, abseits von ideologischen und ökonomischenInteressen, ist das Ziel piratiger Politik!
[2] Energiequellen wie u.a. Solar, Wasser, Wind und Geothermie die praktisch genzenlos vorhanden sind
Bild: broodkast/Flickr