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Bürgerinitiative und PIRATEN Thüringen machen gegen Fracking mobil

Demo gegen Fracking besuchte Bundesumweltminister Peter Altmaier Wenigenlupnitz in ThüringenUmweltminister Altmaier will Studie abwarten und Problem aussitzen

Am Dienstag, den 31.07.2012 besuchte Bundesumweltminister Peter Altmaier Wenigenlupnitz in Thüringen. Die Bürgerinitiativen gegen Fracking nahmen das zum Anlass, um Peter Altmeier einen offenen Brief zu überreichen. Die PIRATEN Thüringen waren auch unter den Demonstranten und nutzten die Gelegenheit, um mit Peter Altmaier zu sprechen.

Die Schatzmeisterin der PIRATEN Thüringen Irmgard Schwenteck fragte Peter Altmaier, wie er darüber denkt, dass der Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler auch Gutachten zur Bedenklichkeit von Fracking in Auftrag geben würde [1].
Hintergrund der Frage war, dass Thüringens Umweltminister Reinholz, angesprochen auf die Stellungnahme des Umweltbundesamtes zu Fracking, sagte:

„Geben Sie nichts drauf! Verlassen Sie sich darauf, dass die Bundesregierung anders entscheidet.
„Herr Rösler wird drei andere Gutachten in Auftrag geben, die genau das Gegenteil sagen.“

Die Antwort des Bundesumweltminister Peter Altmaier auf die Frage lässt Spekulation in alle Richtungen offen, denn er antwortete ausweichend: „Jeder der möchte, kann ein Gutachten in Auftrag geben“.

Da Herr Rösler wahrscheinlich Gutachten in Auftrag geben wird, die Fracking weniger negativ oder sogar positiv erscheinen lassen, wissen wir nun, was davon zu halten ist:

»Es ist absurd, zu denken, dass es ohne Folgen für die Umwelt bleiben wird, große Mengen von Gift in den Boden zu pumpen, dabei grundwasserhaltige Schichten zu durchbohren, das Gift überhaupt erst einmal heranzufahren und zu lagern. In keinem der bisherigen Gutachten war auch nur die Rede davon, was hinterher mit der abgepumpten Giftbrühe geschehen soll.« sagt Irmgard Schwenteck, Schatzmeisterin der PIRATEN Thüringen und fügt hinzu:
»Herr Altmaier sollte lieber auf die Menschen hören, die hier leben und mit den Folgen für ihre Heimat fertig werden müssen. Im Unstrut-Hainich-Kreis enthält der Boden auch Radon. Die Menschen hier sind besorgt und wütend, dass diese Gefährdungen noch nicht einmal angesprochen wurden.«

Der Bürgermeister von Oberdorla, Winfried Bötticher, sagte vor kurzem dazu:
„In den letzten Jahren ist viel in biologische Landwirtschaft und in erneuerbare Energien investiert worden. Der Tourismus hat sich in der Region entwickelt und das wird jetzt alles mit einem Schlag durch die Landesregierung zunichte gemacht. Für jede Kaufhalle, die um 20 m² erweitert wird, muss ein aufwendiges Genehmigungsverfahren durchlaufen werden und hier, wo es um die Zukunft ganzer Landstriche geht, wird einfach so entschieden, ohne die Bevölkerung einzubeziehen.“

Die Menschen aus Oberdorla sind besorgt und äußerten:

  • „Zu Gas gibt es Alternativen, zu Trinkwasser nicht“
  • „Demokratie nach Gutsherrenart“
  • „Die Leute, die das jetzt entscheiden, müssen mit den Auswirkungen nicht mehr leben, das sind unsere Kinder“
  • „Wir haben Enkel und Urenkel – wir haben solche Angst um sie“
  • „Wir müssen unseren Politikern beibringen, nicht an die nächsten Wahlen sondern an die nächsten Generationen zu denken!“

Die PIRATEN Thüringen haben sich auf ihrem letzten Landesparteitag klar gegen Fracking positioniert und unterstützen aktiv die Bürgerinitiativen [2].
[1] http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/fracking-regierung-plant-gutachten-fuer-neue-gasfoerderung-a-831873.html
[2] https://piraten-thueringen.de.w01c6b2b.kasserver.com/2012/05/gemeinsam-gegen-fracking-in-thuringen/