Mit einer mittleren Jahrestemperatur von 10,3°C gehört Jena zu den wärmsten Städten Deutschlands. Die Temperatur liegt oft 1 bis 2 K über der des Umlandes, und innerhalb der Stadt gibt es Gebiete mit zusätzlicher Überhitzung. Der Wärmeinsel-Effekt ist so deutlich, dass sich die Stadt bereits 2012 mit Förderung des Bundes die Jenaer Klima-Anpassungs-Strategie (JenKAS) schreiben ließ.
Darin heißt es beispielhaft: „Insbesondere dichtbebaute innerstädtische Bereiche (Jena-Zentrum, Jena-Nord) zeichnen sich durch eine erhöhte Lufttemperatur gegenüber stärker durchgrünten Arealen bzw. Stadtbereichen mit geringerem Versiegelungsgrad (z. B. Neulobeda, Ringwiesensiedlung) aus.“ Die Plattenbausiedlung Neulobeda ist klimatisch günstiger als die Innenstadt!
Das Problem wird sich mit fortschreitendem Klimawandel verstärken. Eine neue Klimasimulation aus dem Jahr 2023 sagt wiederum für das Zentrum und Nord eine wachsende Hitzebelastung voraus. Neben längerer Trockenheit gibt es zunehmend Starkregen-Ereignisse, die zu lokalen Überschwemmungen führen können. JenKAS empfiehlt an mehreren Stellen Entsiegelung: „In den verdichteten Bereichen des Zentrums sollte, besonders im Zuge von Neubebauungen, darauf geachtet werden, den Anteil „blauer und grüner Strukturen“ zu erhöhen“.
In den seither vergangenen Jahren hat die Stadt zahlreiche Studien und Konzepte erstellen lassen – und bei jeder „Aufwertungs“-Maßnahme zusätzliche Flächen versiegelt, wie etwa vor dem Phyletischen Museum oder am Eingang der Wagnergasse. Auch am Eichplatz droht eine weitere Versiegelung, obwohl Bürgerinnen und Bürger immer wieder auf große Grün- und Wasserflächen drängen.
Überall wird nachverdichtet und weitere Nachverdichtung geplant – weil eine möglichst kompakte Stadt die verkehrsbedingte CO2-Emission verringern würde. Allerdings kann dieser Effekt schnell umkippen. Wenn es zu unbehaglich wird in der überhitzten Stadt, ziehen Familien ins Umland. Nachts werden die Klimaanlagen auf Hochtouren laufen – vielleicht mit Ökostrom.
Es wird Zeit, umzudenken. Als die Ortsteile Neu-Lobeda und Winzerla gebaut wurden, lagen sie im Außenbereich der Stadt. Sie sind kompakte Siedlungen mit einer sehr guten Nahverkehrsanbindung über Straßenbahnlinien. Das Gewerbegebiet Göschwitz ist mit dem Fahrrad gut zu erreichen. Statt in der Innenstadt jede noch verfügbare Fläche möglichst dicht und hoch zu bebauen, muss endlich über einen neuen Stadtteil nachgedacht werden, der groß genug ist, um auch eine soziale Infrastruktur zu ermöglichen.
Die Innenstadt braucht mehr Grün, den Erhalt von Bäumen und neue Springbrunnen – genau das, was die 12 Jahre alte Studie fordert.
Mit einer mittleren Jahrestemperatur von 10,3°C gehört Jena zu den wärmsten Städten Deutschlands. Die Temperatur liegt oft 1 bis 2 K über der des Umlandes, und innerhalb der Stadt gibt es Gebiete mit zusätzlicher Überhitzung. Der Wärmeinsel-Effekt ist so deutlich, dass sich die Stadt bereits 2012 mit Förderung des Bundes die Jenaer Klima-Anpassungs-Strategie (JenKAS) schreiben ließ.
Darin heißt es beispielhaft: „Insbesondere dichtbebaute innerstädtische Bereiche (Jena-Zentrum, Jena-Nord) zeichnen sich durch eine erhöhte Lufttemperatur gegenüber stärker durchgrünten Arealen bzw. Stadtbereichen mit geringerem Versiegelungsgrad (z. B. Neulobeda, Ringwiesensiedlung) aus.“ Die Plattenbausiedlung Neulobeda ist klimatisch günstiger als die Innenstadt!
Das Problem wird sich mit fortschreitendem Klimawandel verstärken. Eine neue Klimasimulation aus dem Jahr 2023 sagt wiederum für das Zentrum und Nord eine wachsende Hitzebelastung voraus. Neben längerer Trockenheit gibt es zunehmend Starkregen-Ereignisse, die zu lokalen Überschwemmungen führen können. JenKAS empfiehlt an mehreren Stellen Entsiegelung: „In den verdichteten Bereichen des Zentrums sollte, besonders im Zuge von Neubebauungen, darauf geachtet werden, den Anteil „blauer und grüner Strukturen“ zu erhöhen“.
In den seither vergangenen Jahren hat die Stadt zahlreiche Studien und Konzepte erstellen lassen – und bei jeder „Aufwertungs“-Maßnahme zusätzliche Flächen versiegelt, wie etwa vor dem Phyletischen Museum oder am Eingang der Wagnergasse. Auch am Eichplatz droht eine weitere Versiegelung, obwohl Bürgerinnen und Bürger immer wieder auf große Grün- und Wasserflächen drängen.
Überall wird nachverdichtet und weitere Nachverdichtung geplant – weil eine möglichst kompakte Stadt die verkehrsbedingte CO2-Emission verringern würde. Allerdings kann dieser Effekt schnell umkippen. Wenn es zu unbehaglich wird in der überhitzten Stadt, ziehen Familien ins Umland. Nachts werden die Klimaanlagen auf Hochtouren laufen – vielleicht mit Ökostrom.
Es wird Zeit, umzudenken. Als die Ortsteile Neu-Lobeda und Winzerla gebaut wurden, lagen sie im Außenbereich der Stadt. Sie sind kompakte Siedlungen mit einer sehr guten Nahverkehrsanbindung über Straßenbahnlinien. Das Gewerbegebiet Göschwitz ist mit dem Fahrrad gut zu erreichen. Statt in der Innenstadt jede noch verfügbare Fläche möglichst dicht und hoch zu bebauen, muss endlich über einen neuen Stadtteil nachgedacht werden, der groß genug ist, um auch eine soziale Infrastruktur zu ermöglichen.
Die Innenstadt braucht mehr Grün, den Erhalt von Bäumen und neue Springbrunnen – genau das, was die 12 Jahre alte Studie fordert.